Am von Sven Zuschlag in Arbeitsplatz der Zukunft
Führung 4.0 - Wie die Digitalisierung die Führung verändert
Im Alltag bekommen viele Arbeitnehmer die Auswirkungen der digitalen Transformation schon lange zu spüren: Neue Technologien erleichtern ihnen den Alltag, ermöglichen Home Office und flexible Arbeitszeitmodelle. Zugleich prognostiziert die Telekom gemeinsam mit der Universität St. Gallen in einem Whitepaper, dass langfristig mit der “Auflösung der Organisation” zu rechnen ist. Demnach findet die Wertschöpfung eines Unternehmens künftig immer häufiger in Netzwerken statt, die sich über die Abteilungs- und Organisationsgrenzen erstrecken. Hochqualifizierte Mitarbeiter werden zukünftig nicht mehr zwangsläufig fest angestellt, sondern bedarfsgerecht beauftragt. Der klassische 9-to-5-Job wird langfristig also immer seltener, da die Grenzen zwischen Arbeit und Privatem verschwimmen. Ähnlich wie die Aufgaben der Mitarbeiter wandelt sich auch der Alltag von Führungskräften. Sie sind dafür verantwortlich, dass die Arbeit 4.0 in ihrem Team gelingt und zwischen den Mitarbeitern ein Vertrauensverhältnis besteht, auch wenn sie nicht mehr jeden Tag in der gleichen Abteilung zusammenarbeiten. Diese neuen Führungsmodelle und -ansätze werden unter dem Begriff Führung 4.0 zusammengefasst. Was sich dahinter verbirgt und welches Anforderungsprofil Führungskräfte zukünftig erfüllen müssen, erklären wir in diesem smapOne-Blogartikel.
In diesem Artikel erhalten Sie folgende Informationen über Führung 4.0:
- Im digitalen Zeitalter findet die Wertschöpfung eines Unternehmens immer häufiger in Netzwerken statt. Der klassische 9-to-5-Job wird immer seltener.
- Da Mitarbeiter mehr Eigenverantwortung übernehmen, werden Hierarchien flacher.
- Führung 4.0 reagiert auf diese flachen Hierarchien und verfolgt einen koordinativen Ansatz. Angestellte sollen die Möglichkeit haben, selbstständig an kreativen Ideen zu arbeiten.
Führung 4.0 als Antwort auf schrumpfende Hierarchien
Im industriellen Zeitalter sollten Mitarbeiter ihre Arbeit möglichst gründlich und schnell erledigen - ohne sie zu hinterfragen, da die Vorgesetzten strenge Anweisungen dazu gaben. Dieses Prinzip funktioniert im digitalen Zeitalter nicht mehr. Da ganze Geschäftsmodelle von der Digitalisierung auf den Kopf gestellt werden, sind Unternehmen auf kreative und mutige Mitarbeiter angewiesen. Je mehr von diesen mutigen Vordenkern in einem Team zusammenkommen, die revolutionäre Ideen entwickeln, desto besser sind die Entwicklungschancen des Unternehmens.
Im Umkehrschluss bedeutet das allerdings auch, dass Hierarchien flacher werden und Führungskräfte keinen Anspruch auf alleinige Kompetenz mehr erheben können. Sie müssen also einen Mittelweg finden, um von den Mitarbeitern anerkannt zu werden, aber gleichzeitig auch Selbstständigkeit akzeptieren und fördern. Das kann nur gelingen, wenn Manager Vertrauen in ihre Teams besitzen und keine Angst davor haben, ihnen Freiräume zu lassen. Große Unternehmen wie Google und Facebook räumen ihren Mitarbeitern beispielsweise 20 Prozent ihrer Arbeitszeit zur freien Verfügung ein, in denen diese frei experimentieren und neue Ideen entwickeln können. Ein solcher Ansatz wäre früher kaum denkbar gewesen, als Arbeitstage streng getaktet und permanente Leistungsnachweise die Normalität waren.
Führungskräfte sind keine Allwissenden mehr, sondern Ermöglicher für die Talente in ihrem Team. Das bedeutet aber keinesfalls, dass sie keinen Einfluss mehr ausüben können oder sollten. Es liegt an ihnen, einen Kulturwandel im Unternehmen herbeizuführen und eine positive Fehlerkultur zu entwickeln, in der jeder ohne Angst vor Sanktionen seine Ideen entwickeln und testen kann.
Das Aufgaben und Anforderungsprofil von modernen Führungskräften
Führungskräften sind in Zukunft also nicht nur für die Gestaltung des operativen Tagesgeschäfts verantwortlich. Sie müssen ihr Unternehmen auch so attraktiv gestalten, dass es Anziehungspunkt für unterschiedliche Talente wird. Diversity Management ist hier das Stichwort.
Da sich die Arbeitswelt immer schneller wandelt, müssen sie zudem agil sein und eine hohe Risikotoleranz besitzen, um mit komplexen und unsicheren Zukunftsperspektiven umgehen zu können.
Konkret ergibt sich laut dem Institut für Beschäftigung und Employability der Hochschule für Wirtschaft und Gesellschaft Ludwigshafen folgendes Aufgaben- und Rollenprofil von Führungskräften:
- Gestalter des operativen Tagesgeschäfts
- Strategischer Partner
- Normativer Bewahrer
- Change Agent
- Personalentwickler
- Coach
- Manager von Diversität (Verschiedene Generationen, kulturelle Hintergründe, Geschlechter)
- Protagonist zur Gestaltung von Work-Life-Balance
- Manager in eigener Sache
Die Abkehr vom traditionellen Führungsverständnis bedeutet also keinesfalls, dass Manager und CEOs weniger Einfluss auf ihre Teams nehmen können. Sie sind vielmehr dafür verantwortlich, dass jeder seine individuellen Stärken zum Nutzen des Unternehmens ausspielen kann. Führung 4.0 bedeutet also in erster Linie, die Herausforderungen des digitalen Zeitalters zu verstehen.
CEO/Vorstand
Sven ZuschlagDigitaler Vordenker und Vorstand der smapOne AG. Verantwortlich für Unternehmensstrategie, Märkte und Mitarbeiter. Macher und Brückenbauer innerhalb der digitalen Welt. Bis 2014 leitete er den Solution-Partner-Channel bei Microsoft. Als studierter Diplom-Betriebswirt mit über 21 Jahren Berufserfahrung in verschiedenen Unternehmen und Rollen kennt er die Trends und die Anforderungen von Unternehmen an moderne IT genau.
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